Wie viele Steckdosen sind pro Sicherung maximal möglich?
Unser Ratgeber: Welche technischen Gegebenheiten haben darauf einen Einfluss?
Da eine Vielzahl elektrischer Geräte im Haus mit Strom zu versorgen ist, kann es in den eigenen vier Wänden eigentlich nie genügend Steckdosen geben. Sind ausreichend Steckdosen direkt in der Wand montiert, sparen Sie sich das Hantieren mit Verlängerungskabeln oder mit Mehrfachsteckdosen. Wenn ein Neubau ansteht oder Sie renovieren oder umbauen möchten, planen Sie deshalb stets eine ausreichende Zahl von Steckdosen ein.
Sie müssen dabei allerdings beachten, dass die Zahl der Steckdosen pro Sicherung und Stromkreis nicht beliebig hoch sein kann. Hier gilt es, die maximale Last im Stromkreis zu beachten, damit Ihnen nicht später Ärger mit dem ungewollten Auslösen der Sicherung droht. Wie viele Steckdosen pro Sicherung Sie einplanen sollten und welche technischen Gegebenheiten darauf Einfluss haben, erfahren Sie im folgenden Ratgeber.
Keine absolute Maximalzahl von Steckdosen pro Sicherung vorgegeben
Leider ist die maximale Anzahl von Steckdosen pro Sicherung und Stromkreis von verschiedenen Dingen abhängig, so dass sich absolute Zahlen nicht nennen lassen. Für die elektrische Installation werden Erfahrungswerte herangezogen. Beispielsweise existieren Ausstattungswerte für Wohngebäude, die sich nach gesetzlichen Richtlinien sowie DIN-und VDE-Normen richten. Dabei werden die Räumlichkeiten verschiedenen Ausstattungswerten zugeordnet. Durch die Art der Ausstattung und die Quadratmeterzahl des jeweiligen Raums ist eine Abschätzung der zu montierenden Steckdosen pro Sicherung möglich. Es lassen sich dennoch individuelle Anpassungen der Installation vornehmen.
Die technischen Randbedingungen
In normalen Wohngebäuden sind die einzelnen elektrischen Gerätestromkreise für Normalverbraucher in der Regel mit 16-Ampere-Sicherungsautomaten abgesichert. Daraus ergibt sich, dass an einem Stromkreis elektrische Verbraucher mit einer maximalen Leistung von 16 Ampere x 230 Volt = 3680 Watt betrieben werden können. Überschreiten Sie diese Maximallast, löst die Sicherung aus und unterbricht den Stromkreis. Aus dieser Beispielrechnung erkennen Sie, dass Sie bereits mit einer Steckdose und einem elektrischen Verbraucher den Stromkreis überlasten und die Sicherung zum Auslösen bringen können. Da die Last einzelner elektrischer Verbraucher aber in der Regel wesentlich geringer ist und nur ein Teil der Steckdosen belegt sind, werden statistische Erfahrungswerte bei der Planung der Zahl der Steckdosen herangezogen.
Mit welchen Erfahrungswerten können Sie rechnen?
Bei normaler Nutzung der Steckdose in einer Wohnung und der Absicherung der Stromkreise mit jeweils 16 Ampere werden oft folgende Erfahrungswerte verwendet. Rechnen Sie pro Einzelsteckdose mit einer durchschnittlichen Last von 200 bis 300 Watt und je Doppelsteckdose mit 300 bis 500 Watt. Teilen Sie die maximal mögliche Gesamtlast von circa 3600 Watt durch diese Einzellasten, erhalten Sie die Anzahl der Steckdosen pro Sicherung. Bedenken Sie allerdings, dass schon ein starker Verbraucher im Stromkreis die Planung über den Haufen werfen kann. Ist abzusehen, dass an dem jeweiligen Stromkreis mehrere Verbraucher mit hoher Last gleichzeitig zu betreiben sind, reduzieren Sie schon in der Planung die Zahl der Steckdosen in diesem Stromkreis.