Jeder, der nur ein einziges Mal Mieter war, kennt das Problem: Jemand glaubte, beim Bau oder der Renovierung der Wohnung Steckdosen und Schalter möglichst klug zu installieren. Und dann? Vielleicht lag die Installation schon zwei Jahrzehnte zurück, vielleicht hat auch niemand sonderlich klug gehandelt, denn gerade Steckdosen sind dort, wo sie höchst unpraktisch sind oder nicht da, wo man sie braucht. Im eigenen Heim möchten Haus- und Wohnungsbesitzer dies natürlich verhindern. Doch stellt sich die Frage, wo Schalter und Steckdosen hingehören und auf welcher Höhe sie verlegt werden sollten. Dieser Artikel geht den Fragen einmal auf den Grund und erklärt, worauf es ankommt.
Abbildung 1: Lichtschalter sollten immer in einer gute erreichbaren Höhe angebracht werden.
Lichtschalter
Bei Lichtschaltern ist die Angelegenheit relativ simpel. Ein Lichtschalter sollte möglichst direkt beim Betreten eines Raumes erreicht werden. Das bedeutet:
- Position - der Lichtschalter befindet sich immer an der Klinkenseite der Tür. Ob er nun neben der Türinnenseite oder der Türaußenseite liegt, ist Geschmackssache, obgleich Lichtschalter im Raum selbst angenehmer sind. So kann das Licht auch bedient werden, ohne dass der Raum verlassen werden muss. Ein Fehler, der nie geschehen sollte, ist die Platzierung des Schalters an der Angelseite der Tür. Gerade wenn diese in den Raum hinein geöffnet wird, ist der Schalter so kaum erreichbar.
- Höhe - Lichtschalter befinden sich meist mittig der Türhöhe. Eine Höhe zwischen 90 und 100 Zentimetern ist optimal, da die Schalter nun auch von kleinen Kindern oder sehr großen Personen mühelos bedient werden können.
Es gibt freilich einige Sonderfälle, bei denen Lichtschalter noch an anderen Positionen angebracht werden können:
- Doppelte Schaltung - sie ist in Schlafräumen sehr angenehm. Das Deckenlicht kann nun über einen Lichtschalter neben der Tür und einem, der dort installiert wird, wo sich das Bett befinden wird, bedient werden.
- Küche - auch in der Küche kann ein weiterer Lichtschalter über der Arbeitsfläche nützlich sein. Wird die Arbeitsfläche über eine eigene Lichtleiste beleuchtet, kann das Licht im Handumdrehen bedient werden.
- Balkon/Terrasse - auf vielen Balkonen oder Terrassen befindet sich eine Steckdose, an die auch Lampen angeschlossen werden. Wer keine Lust hat, stets den Stecker draußen in die Dose stecken zu müssen, der kann einen Schalter an der Innenwand installieren lassen. Dieser schaltet den Strom der Steckdose an oder ab.
Wer sich bald auf die Installation der Lichtschalter festlegen möchte, sollte einfach mal durch das Haus oder die Wohnung laufen und überlegen, wo er automatisch Schalter erwarten würde. Oftmals zuckt die Hand schon unbewusst in die richtige Position.
Steckdosen in Küche und Bad
Gerade in der Küche birgt sich in Bezug auf Steckdosen ein enormes Fehlerpotenzial. Jeder Mieterfahrene kennt die Verzweiflung, wenn über der Arbeitsfläche gerade einmal zwei Steckdosen sitzen und sich Kaffeemaschine, Wasserkocher, Toaster, Elektrogrill und Küchengeräte um den begehrten Platz am Strom streiten. Also, wo sollten sich Steckdosen befinden? Ein Überblick:
- Küchenzeile unten - an der Wand, an der die Küchenzeile montiert wird, müssen Steckdosen auf mehreren Höhen angebracht werden. In der Nähe des Wasseranschlusses wird mindestens eine Zweierdose installiert. Sie ist für den Geschirrspüler und einen eventuellen Boiler. Wer die Waschmaschine ebenfalls in der Küche aufstellt, benötigt eine dritte Steckdose. Das nächste Thema sind Herd und Backofen. Befindet sich der Backofen direkt unter dem Herd, muss in die unmittelbare Nähe des Starkstromanschlusses eine Steckdose vorhanden sein. Wird der Backofen höher eingebaut, wird dort eine Dose benötigt. Der untere Bereich sollte so geplant werden, dass immer mindestens zwei Steckdosen offen sind. Weitere Dosen sind für Kühlschrank, Einbaumikrowelle etc. notwendig.
- Fliesenspiegel - über den Fliesenspiegel verteilt sollten immer Doppelsteckdosen verbaut werden. Zwei auf jeden Meter sind optimal, wenn viele Elektrogeräte genutzt werden.
- Küchenzeile oben - seitlich neben der Stelle, an der der Herd stehen wird, muss sich in den meisten Küchen eine Steckdose befinden - sie wird für den Dunstabzug benötigt.
Ansonsten eignen sich Steckdosen auf der gegenüberliegenden Wand der Küchenzeile, aber auch eine neben der Tür. Und im Bad? Hier muss dafür gesorgt werden, die Steckdosen praktisch, aber auch sicher anzubringen. Fakt ist: In der Dusche und direkt über der Badewanne hat keine Steckdose etwas verloren.
- Waschbecken - seitlich oberhalb des Waschplatzes werden Steckdosen benötigt. Sie versorgen nicht nur einen eventuellen Spiegelschrank mit Strom, sie sind auch zum schnellen Gebrauch sinnvoll. Immerhin müssen elektrische Zahnbürsten, Haartrockner, Rasierer und vieles mehr mit Strom versorgt werden.
Steckdosen in anderen Räumen
Die Höhe spielt in anderen Räumen in erster Linie die Rolle der Sichtbarkeit. Einige Steckdosen sollten schlichtweg optisch nicht auffallen. Daher wird der Großteil auch in einer Höhe von 20 - 30 Zentimetern angebracht. Die Höhe ist ideal, um die Verkabelung der TV-Abteilung hinter Schränken zu verstecken. Ratschläge gibt es dennoch:
- Menge - umso technischer ein Raum genutzt wird, desto mehr Steckdosen werden benötigt. TV, Player, Musikanlagen, TV-Sticks, Receiver - sie alle benötigen einen Anschluss. Hinzu kommen all die Stecker, die Smartphones und Tablets zwischenzeitlich mit Strom versorgen.
- Haushalt - neben der Tür sollte sich immer eine Steckdose für die typischen Hausarbeiten befinden. Die wenigsten Staubsauger haben ein ausreichendes Kabel, um die ganze Wohnung zu erreichen. Ausnahmen bilden hier Zentralstaubsauger, die in jeder Etage passende Anschlüsse bieten. Auf staubsauger.net lassen sich weitere Informationen zu dieser Saugerart finden.
- Computer - am Arbeitsplatz sind Steckdosen, die knapp unterhalb oder knapp oberhalb der Schreibtischplatte angebracht sind, nützlich. Tipp: Hier wieder einen An-/Ausschalter einbauen lassen, der all die Geräte sicher vom Strom nimmt.
- Flure - auch in den Fluren der Wohnung oder des Hauses sollten Steckdosen sein. Wichtig: Beim Telefonanschluss sollten immer Mehrfachsteckdosen eingebaut werden.
Abbildung 2: Die Anforderungen an Steckdosen können je nach Haushalt und Zimmer unterschiedlich ausfallen.
Fazit: geschickt planen, weniger ärgern
An Steckdosen und Lichtschalter wird oftmals viel zu wenig gedacht - was nach dem Einzug zu Ärgernissen führen kann, wenn die einzelnen Geräte schließlich doch wieder über Steckdosenleisten und Verlängerungen mit Strom versorgt werden müssen. Daher sollte sich jeder Häuslebauer zu gegebener Zeit überlegen, was mit den einzelnen Räumen geschehen soll und wie viele Geräte ungefähr dauerhaft angeschlossen sein werden. Wer nun noch ein paar Notsteckdosen oben drauf plant, der hat garantiert kein Kabelwirrwarr.