Warum versagen Elektrogeräte den Dienst?
Elektrogeräte sind ein fester Bestandteil unseres Alltags und heutzutage nicht mehr wegzudenken. Jedoch können diese auch mal Ausfallerscheinungen zeigen. Dann warten auf den Besitzer mehrere Optionen, welche wir nun vorstellen wollen.
Es ist für Laien, die sich mit elektrischen und elektronischen Prinzipien nicht tiefergehend auskennen, manchmal nicht ganz verständlich, warum ein, vielleicht relativ neues Gerät, den Dienst versagt – und dass, obwohl es darin vielleicht gar keine beweglichen Bauteile gibt, die man für einen Schaden verantwortlich machen könnte. Doch tatsächlich gibt es eine ganze Reihe potenzieller Fehlerquellen (siehe rechts).
Zudem gibt es, vor allem in den unteren Preissegmenten, auch noch das Risiko, dass man für einen so geringen Betrag einfach kein Gerät bekommt, welches so hochwertig geplant und durchkonstruiert wurde. Wer beispielsweise ein Unterputz-Radio kaufen möchte und nur auf den Preis schaut, wird dadurch nicht nur die schlechtere Klangqualität, sondern mitunter auch eine geringere Lebensdauer „ersparen“.
Sicherheit geht vor
Es gibt tatsächlich eine ganze Reihe potenzieller Fehlerquellen:
Betriebsumgebung - Das Gerät wurde außerhalb der vorgesehenen Betriebsumgebung betrieben. Zu hohe oder zu niedrige Temperaturen, Luftfeuchtigkeit, sind Faktoren, die Elektronik schnell an ihre Limits bringen können. Diese Betriebsbereiche stehen immer in der Gebrauchsanweisung und müssen vor der Inbetriebnahme überprüft werden.
Bedienfehler - Es liegt ein Bedienungs- bzw. Anschlussfehler vor. Bei Geräten, die mit Gleichstrom funktionieren, ist es beispielsweise möglich, die Anschlussleitungen zu vertauschen, was einen Schaden hervorrufen kann.
Spargründe - Aus Spargründen werden manchmal Komponenten verbaut, die eigentlich nicht perfekt für das jeweilige Gerät geeignet sind. So könnten beispielsweise Tieftemperatur-Kondensatoren in einer Tiefkühleinheit verbaut sein, deren Temperaturbereich jedoch eher auf (weniger kalte) Kühlschränke ausgerichtet ist. Der dauerhafte Betrieb außerhalb des Optimalbereichs überlastet das Bauteil und führt zu verfrühtem Ausfall.
Produktionsfehler - Trotz vollautomatisierter Produktion ist es möglich, dass sich ein Produktionsfehler, etwa eine kalte Lötstelle, einschleicht.
Langlebigkeit - Kurze Entwicklungszyklen ziehen manchmal nach sich, dass neue Produkte nicht mehr in dem Maß auf Langzeittauglichkeit getestet werden, wie es früher der Fall war.
Transport - Irgendwo zwischen Herstellungsort und Kunde wurde das Gerät einer starken Erschütterung ausgesetzt. Das kann beim Verladen passieren, vielleicht einem Sturm auf hoher See. Und es kann diffizile Bauteile von Mikroelektronik schädigen.
Bei neueren Geräten: Zurück zum Händler
Reparatur bei Eigenverschulden oder Altgeräten
Natürlich kann es passieren, dass ein Gerät just dann den „Geist aufgibt“, wenn gerade die Garantie- bzw. Gewährleistungsphase abgelaufen ist. In diesem und sowieso allen Fällen, in denen klares Eigenverschulden im Spiel war, wird man keine Ansprüche gegen den Hersteller oder Händler geltend machen können.
Der naheliegendste Weg wäre nun die Reparatur. Allerdings ist das durch die Natur der heutigen Entwurfs-, Verkaufs- und Herstellungsprinzipien längst kein Primärweg mehr – ebenfalls aus mehreren Gründen:
• Nicht selten betreiben auch Hersteller aus mittelpreisigen Segmenten keinerlei Lagerhaltung mehr. Es kann also mitunter sehr schwer sein, Ersatzteile zu bekommen, die über reine Verschleißteile hinausgehen.
• Gerade bei elektronischen Bauteilen ist es oft sehr aufwendig, langwierig und somit teuer, eine Fehlersuche zu betreiben. Denn hierbei läuft alles darauf hinaus, Schaltungen durchzumessen. Auf diese Weise übersteigen Reparaturkosten schnell den Preis eines Neugerätes.
Selbst Elektro-Fachwerkstätten beschränken sich ob dieser Tatsachen – so Ersatzteile besorgt werden können – meist auf den Austausch ganzer Module. Allerdings ist genaues vorheriges Durchrechnen sehr anzuraten, denn gerade heute sind Reparaturen oft schon bei geringfügigen Arbeiten teurer als ein Neukauf.
Vor allem bei Stücken mit hohem ideellen Wert bietet sich jedoch noch ein Weg auch für Laien an, die sich nicht selbst mit der Reparatur befassen können. Und zwar sogenannte Repair-Cafés. Das sind deutschlandweit agierende Zusammenschlüsse von Privatmenschen, oftmals unterstützt durch sachkundige Ruheständler, die ihr Fachwissen weitergeben. Das Prinzip funktioniert ehrenamtlich, das einzige, was Gerätebesitzer bezahlen müssen, sind etwaige Ersatzteile. Allerdings: Eine Garantie, hier Hilfe zu bekommen, gibt es ob der Natur dieser Stätten nicht – dafür aber zumindest eine Hoffnung, die noch besteht, wenn der Fachbetrieb abwinkt.
Wenn nur noch die Entsorgung bleibt
Je nach Preisbereich, Schadensumfang und Alter eines Geräts wird es immer einen Punkt geben, an dem selbst ein günstiger Reparaturversuch aus dem einen oder anderen Grund nicht mehr lohnt – und wenn der Aufwand sich nur auf den Transport zu einem Repair Café erstreckt. Wenn also das Geräteleben abgelaufen ist, muss es entsorgt werden. Und ganz gleich, um welches Gerät es sich handelt, wie viel (oder wenig) Elektronik darin steckt, es gibt nur einen einzigen Weg, der hierfür infrage kommt, eine fachgerechte Entsorgung.
Entsorgungsstellen
Kommunen - Alle Kommunen in Deutschland sind verpflichtet, ihren Bürgern kostenlos nutzbare Elektroschrott-Sammelstellen zur Verfügung zu stellen.
Händler - Händler, deren Verkaufsfläche größer als 400 Quadratmeter ist, sind beim Kauf von Großgeräten mit Abmessungen >25cm verpflichtet, ein entsprechendes Altgerät kostenlos entgegenzunehmen, ferner gilt
Diese Händler müssen zudem Elektrogeräte, welche kleiner als 25cm sind, auch ohne Ankauf eines Neugerätes zurücknehmen – ohne begrenzende Mengenangabe und dass das/die Altgerät/e dort erworben wurde/n